Hilfe, mein Tier hat Durchfall!

Die meisten Durchfälle sind unkompliziert und zum Glück schnell wieder vorbei. Wenn der Allgemeinzustand ansonsten ungetrübt ist, das Tier sich ganz normal verhält und munter ist, reicht es oft, eine Diät zu machen. Das heißt: An diesem Tag kein Futter, erst recht kein „Leckerli“ mehr reichen, damit der Darm sich erholen kann und auch ansonsten „Bettruhe“. Bei Hunden kann man am folgenden Tag die bewährte „Huhn+ Reis-Diät“ füttern. Eine Ausnahme machen Kaninchen, Meerschweinchen und andere kleine Heimtiere. Sie benötigen stets Futter und der Grund für Darmprobleme ist hier häufig ein Zahnproblem. Bei unkomplizierten Durchfällen sollte nach 1-2 Tagen eine Besserung eintreten. Wenn der Durchfall weiter anhält, sich der Allgemeinzustand verschlechtert, das Tier matt ist, womöglich erbricht, viel Schleim oder gar Blut im Kot zu sehen ist oder wenn es sich um ein sehr junges Tier handelt, sollte man den Tierarztbesuch nicht länger hinauszögern. Am besten ist es, dem Tierarzt gleich eine frische Kotprobe(sauberes Schraubglas) mitzubringen, die dann untersucht werden kann. Oft ist es nicht leicht, die Ursache zu finden, denn die Gründe für Durchfälle sind zahlreich.
Neben Parasiten(Würmer, Giardien), Bakterien, Viren, Pilzen kommen auch Futterumstellungen, Allergien, Stress, Medikamente, aufgenommene unverträgliche Stoffe aller Art, organische Erkrankungen(z.B. Leber, Bauchspeicheldrüse, Schilddrüse, Tumore) oder Entzündungen anderer Ursache in Frage.
Blutbild, Röntgen und Ultraschall können sehr hilfreich sein. Ist das Tier schon sehr geschwächt und ein starker Flüssigkeitsverlust eingetreten, muss es eine Infusion und Elektrolyte erhalten. Je nach Ursache kommen verschiedene Medikamente und spezielle Futtermittel und Zusatzstoffe zum Einsatz. Auch Homöopathika können hier gute Dienste leisten. Ebenso wichtig ist es, die geschädigte Darmschleimhaut zu stärken, so dass der Darm wieder normal arbeiten kann.
Viele kleine Mahlzeiten am Tag sind hier besser als eine große. Bei häufig wiederkehrenden Durchfällen liegt der Verdacht nahe, dass es sich um eine chronische Erkrankung oder um eine Futtermittelunverträglichkeit handelt. Hier sind eingehende Untersuchungen und oft auch eine spezielle Ernährung erforderlich.