Dr. Claudia Geschke
Am Markt 21
16766 Kremmen
 

Zahnprobleme bei Kaninchen

Kaninchenzähne können mehrere cm im Monat wachsen! Sie nutzen sich normalerweise durch gegenseitigen Abrieb und durch Fressen und Malmen ab. Besonders gut für die Zähne sind gutes, langstieliges Heu, was reich an verschiedenen Gräsern und Kräutern ist und Obstbaum- oder Weidenzweige. Sogenannte „Nagersteine“ und die meisten Fertigfuttermischungen hingegen sind ungeeignet zur Ernährung. Fertigfutter enthalten oft verschiedene Zuckerarten und andere für die Verdauung und für die Gesundheit des Kaninchens abträgliche Stoffe. Wenn der Abrieb aufgrund einer angeborenen Fehlstellung oder erworbenen Zahnerkrankung(z.B. Zahnverlust, Unfall, falsche Ernährung) nicht funktioniert, kann das schnell zu Problemen führen. Zwergkaninchen haben häufiger angeborene Zahnfehlstellungen als ihre größeren Verwandten. Klein und rund gezüchtete Köpfe sind zwar sehr niedlich aber nicht optimal für die Zähne.

Die häufigsten Probleme der Kaninchenzähne sind:

Zahnspitzen der Backenzähne
Der Abrieb der Backenzähne funktioniert nicht richtig. Die Spitzen wachsen unkontrolliert und verletzen die Zunge oder die Mundschleimhaut, wachsen möglicherweise auch ein und verursachen dann Entzündungen und Abszesse.

Unkontrollierter Wuchs der Schneidezähne
Schneidezähne können ohne Abnutzung in den Mundraum hineinwachsen, auch durch die Wange hindurch wieder nach außen oder sie wachsen unkontrolliert nach außen.

Kieferabszesse
Kieferabszesse sind eine häufige Folge von zu spät bemerkten Zahnerkrankungen. Sie sind tückisch und haben die unangenehme Eigenschaft wiederzukommen – auch an unterschiedlichen Stellen.

Zahnprobleme sind nicht immer sofort zu erkennen. Anzeichen hierfür können sein: plötzliche Verweigerung von festem Futter(Möhren!), Abmagerung, Lustlosigkeit, Appetitlosigkeit, Futterverweigerung, Sabbern, feuchtes Fell am Kinn, tränendes oder eitriges Auge, Schnupfen, einseitiges Kauen und Kauen ohne Futter, Knirschen mit den Zähnen, Verdauungsprobleme wie Durchfall oder Verstopfung.

Regelmäßige Kontrolluntersuchungen sind sinnvoll und das Fressverhalten des Kaninchens sollte aufmerksam beobachtet werden.

Ein „Zahnkaninchen“ braucht besondere Pflege und Aufmerksamkeit, außerdem stehen regelmäßige Tierarztkontrolltermine (ca. alle 2 - 8 Wochen, je nach Problem)an. Die Kosten sind nicht zu unterschätzen. Mitunter sind auch Röntgenaufnahmen notwendig. Backenzähne müssen vom Tierarzt gekürzt und danach glatt geschliffen werden. Schneidezähne sollten mit einem rotierenden Instrument gekürzt werden (bei einer Zange besteht die Gefahr der Aufsplitterung bis zur Wurzel)Es besteht auch die Möglichkeit, die Schneidezähne komplett zu ziehen(Kaninchen kommen gut damit klar).

Hinweise

Die Kotprobe
Den letzten ausgeschiedenen Kot sicherstellen (ein lauwarmes Bad kann die Kotabgabe unterstützen) oder den Kot von 2 Tagen sammeln    Weiter

Das tote Tier
Sollte der traurige Fall eingetreten ist, dass ihr Tier verendet ist und Sie
 Weiter

Bilder


Foto 1: Piranha.


Foto 2: Piranha.